Das Interesse an den möglichen Wirkungen von medizinischem Cannabis in der Dermatologie hängt mit dem weit verbreiteten Vorhandensein der beiden wichtigsten Cannabinoid-Rezeptoren, CB1 und CB2, in der Haut zusammen, die sich in Keratinozyten, Melanozyten, Hautzellen, Mastzellen, Schweißdrüsen, Haarfollikeln und Nervenfasern in der Haut befinden. Die Hautzellen enthalten auch andere Rezeptoren und spezifische Enzyme, die am Cannabinoid-Stoffwechsel beteiligt sind. Daher wurde die Hypothese aufgestellt, dass die Haut über ein eigenes Endocannabinoid-System verfügt, das verschiedene Funktionen reguliert, darunter die Proliferation, die Immun- und Entzündungsreaktion und die Weiterleitung von sensorischen Reizen an das zentrale Nervensystem [1-3].
Obwohl Cannabispräparate aufgrund ihrer antibakteriellen Wirkung schon seit der Antike in der Medizin verwendet werden, ist das Interesse an Cannabinoiden im Bereich dermatologischer Erkrankungen eher neu und hängt mit ihren entzündungshemmenden, juckreizstillenden und antinozizeptiven Eigenschaften zusammen [1].
Die bisherige Forschung, zumeist präklinische Studien, hat auf eine mögliche Wirkung von Cannabinoiden bei der Behandlung verschiedener Erkrankungen hingewiesen. [1,4,5].